Bedingungen sozialer Emanzipation
Robert Schlossers Werkstatt (Stand: Dezember 2021)

(Mails an: schlosserwerkstatt[auf]robert-schlosser.de)

Inhalt

	Grundlegende Kritik der kapitalistischen Produktionsweise oder Kritik besonderer "Regulationsregimes"?
	Arbeitswerttheorie, Kapitalkritik und "Finanzkrise" 2007-2009"
	Buchprojekt: Studien zur Aktualität der marxschen Kapitalkritik

	Soziale Reform und soziale Revolution
	Neue Überlegungen zu Reform und Revolution
	"Neue  antikapitalistische Organisation" und "Bochumer Programm"
	Zu den Perspektiven eines "antiautoritären Kommunismus"

	Ältere, erste Versuche der Neuorientierung und Einmischung
	Erste Versuche einer Neuorientierung, Abschied vom ML (1990er Jahre)
	Über die Jahre: Auseinandersetzung mit verschiedenen kapitalkritischen Theorien und politischen Programmen
	Diverse ältere Artikel und Vorträge ausgegebenem Anlass / Bücher anderer Autoren
	Peter Trotzigs Kommentare zum Zeitgeschehen
	Archiv: die alte Homepage

In seinem letzten Buch „Die Utopie des Sozialismus, Kompass für eine Nachhaltigkeitsrevolution“ (2021) schreibt der Soziologe Klaus Dörre:

„Gut möglich, dass meine Botschaft ungehört verhallt; es bliebe dann bei der Wortmeldung eines soziologischen Einzelkämpfers aus einer politischen Generation, für die abzutreten zur vornehmsten Aufgabe geworden ist. Es kann aber auch ganz anders kommen. Vielleicht gelangt die Flaschenpost an die richtigen Adressat:innen.“ Dörre zitiert nach Sozialismus 12/2021, S. 14

Das sehe ich für mich ganz ähnlich, nur dass ich über mittlerweile Jahrzehnte kein „soziologischer Einzelkämpfer“ sondern ein „kommunistischer Einzelkämpfer“ war.
Kommunist bin ich seit 1969. Mit Auflösung der Kommunistischen Gruppe Bochum/Essen 1983 wurde ich zum „kommunistischen Einzelkämpfer“, der sich mit Theorie beschäftigte und in theoretischen Streit einmischte. Einzelkämpfer war ich auch praktisch in den Betrieben, in denen ich für Lohn arbeitete. Nach nunmehr rund 50 aktiven Jahren wird das Abtreten auch für mich zu einer "vornehmen Aufgabe". Wenn es die Gesundheit zulässt, soll das aber nicht auf einen Schlag sondern allmählich geschehen.

Alle Texte (Artikel, Arbeitsmanuskripte und Vorträge) auf dieser Homepage sind vor allem Ausdruck meiner Auseinandersetzung mit dem Scheitern kommunistischer Bestrebungen in Geschichte und Gegenwart des Kapitalismus … ohne dass ich mich selbst vom Ziel einer klassenlosen Gesellschaft verabschiedet habe. Die Texte sind vor allem geprägt von der Auseinandersetzung mit Kritik der politischen Ökonomie und dem Bemühen, die enormen Veränderungen in der kapitalistischer Produktionsweise und den entsprechenden Klassenverhältnissen zu verstehen, mit denen wir heute konfrontiert sind. Eine ganze Reihe von Texten sind Ausdruck immer wieder neuer Versuche, politische Lehren aus dem Scheitern des Kommunismus zu ziehen. Alles Bemühen und alle Versuche waren zugleich Suche; Änderungen und auch Widersprüche also nicht ausgeschlossen.

Das Scheitern kommunistischer Bestrebungen im Sinne sozialer Emanzipation hatte und hat verschiedene Gesichter: blutige Unterdrückung durch die Reaktion, die zweifelhaften Erfolge des Bolschewismus, die tatsächlichen ökonomischen Erfolge der Kapitalverwertung, die tatsächlich verbesserten Arbeits- und Lebensbedingungen von LohnarbeiterInnen und schließlich – seit Jahrzehnten scheinbar unausrottbar – linksradikales Sektierertum. Letzteres zu überwinden, wäre aus meiner Sicht die „vornehmste Aufgabe“ jüngerer KommunistInnen. Sollten meine Texte ein wenig dabei helfen, dann hätte ich schlussendlich doch viel erreicht.

Um zu verstehen, warum ich mit meinen Gedanken da landete, wo ich heute angekommen bin, können vielleicht diese beiden Texte von 2002 und 2006 helfen.

Abschied auf Raten?
(zuerst veröffentlicht in "1968 - und dann?", Herausgegeben von Jochen Gester und Willi Hajek, Atlantik Verlag 2002)

Standortbestimmung eines Kommunisten
(Vortragsmanuskript für den Trend-Online-Kongress "Kommunismus - was sonst?", 2006)

Robert Schlosser

Januar 2022